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Kino

Im falschen Film

Glücklich schätzen kann ich mich. Weil ich offenbar in einem Multiversum lebe, in dem es einem leicht gemacht wird, das Kino zu lieben und zu feiern.

Thomas Schultze07.07.2022 07:42
Thomas Schultze, Chefredakteur
Thomas Schultze, Chefredakteur Blickpunkt:Film

Glücklich schätzen kann ich mich. Weil ich offenbar in einem Multiversum lebe, in dem es einem leicht gemacht wird, das Kino zu lieben und zu feiern. Ich erlebe einzigartige Screenings wie "Top Gun Maverick" auf der CinemaCon. Sieben Mal Szenenapplaus. Gänsehaut. Ich habe einen Freundeskreis, der ebenso angetan ist von "Elvis" wie ich. Weil, naja, großes Kino. Knapp 40 Filme habe ich in Cannes gesehen, jeden Tag über sie geschrieben. Ich habe das Filmfest München genossen, endlich wieder Menschen getroffen, die für die große Leinwand ebenso brennen wie ich. Klar, Streaming kann auch glücklich machen. Aber es ist nicht Kino. Im Kino ist man involvierter, man sieht intensiver, man ist stärker eingebunden, emotional wie intellektuell. Die Gespräche nach einem Kinobesuch sind ergiebiger, leidenschaftlicher, als wenn man denselben Film auf dem heimischen Bildschirm gesehen hätte. Das überträgt sich auf mein Umfeld: Mein Sohn geht gern ins Kino. Meine Tochter geht gern ins Kino. Für ihre Freunde ist Kino ein Fest, eine Belohnung. Das Kino ist ein unerlässliches Fenster in die Welt. Ohne geht nicht.

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