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DAS WAR 2021 - Eine Branchenumfrage: Benjamin Gutsche, Autor/Regisseur

Was waren die Ereignisse, die Ihr 2021 geprägt haben? Blickpunkt:Film hört sich um und befragt Mitglieder der Kino-, Fernseh-, Festival- und Videobranche, mit welchen Schwierigkeiten sie konfrontiert waren, welche Erfolge sie feiern konnten. Hier berichtet Benjamin Gutsche, Autor und Regisseur.

29.12.2021 11:24 • von Frank Heine

1. Was waren für Sie die prägenden Ereignisse in diesem Jahr?

Beruflich gesehen war es die erfolgreiche Veröffentlichung unserer ersten schwulen Serie "All You Need" im Frühjahr in der ARD-Mediathek, privat mein erster Urlaub seit zwei Jahren und die freudige Gewissheit, dass ich noch immer ein Langschläfer bin, wenn man mich lässt. Aber über allem stand (und steht leider) natürlich weiterhin die Corona-Pandemie als prägendes Ereignis, das uns in allen gesellschaftlichen und persönlichen Bereichen so schwer zu schaffen macht.

2. Womit hatten Sie am meisten zu kämpfen?

Als Drehbuchautor und Regisseur für Fernsehen und Streaming war ich in der privilegierten Position von den bisherigen und neuen Corona-Einschränkungen nicht so schwer betroffen zu sein. Ich durfte meinem Job nachgehen: Ob im Writers' Room Anfang des Jahres - wenn auch online etwas schwieriger - oder im Spätsommer, als ich die zweite Staffel von "All You Need" inszenieren durfte und die UFA Fiction dafür gesorgt hat, dass die Sicherheit des Teams stets an oberster Stelle stand. Von daher kann ich nicht behaupten, dass es mir schlecht ergangen ist. Im Gegensatz zu vielen Kolleg*Innen aus der Kunst- und Kulturszene, die ungleich härter von den alten und neuen Corona-Beschränkungen betroffen sind und die weiterhin auf unsere Unterstützung zählen.

3. Was waren Ihre persönlichen größten Erfolge?

Dass ich es ohne professionelle Hilfe geschafft habe meinen kaputten Wasserhahn im Bad zu reparieren, macht mich bis heute mächtig stolz. Gleich dahinter kommt die überwältigende Rezeption unserer Serie "All You Need". Noch immer erreichen uns zahlreiche Zuschriften, teilweise sehr berührend, die beweisen, wie überfällig Repräsentation von Minderheiten im Deutschen Fernsehen ist. Nun ist es wichtig, sich auf dem Erfolg nicht auszuruhen, sondern ihn als Ansporn zu nehmen, um in Zukunft im Storytelling noch diverser zu werden.

4. Wie schätzen Sie 2022 ein?

Leider bleibt mir ein Blick in die Glaskugel versagt, von daher halte ich es wie Felix Kummer und Fred Rabe: "Alles wird gut. Die Menschen sind schlecht und die Welt ist am Arsch. Aber alles wird gut."

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