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Festival

VENEDIG Tag 3: Rose im Mülleimer

Dass eine majoritär deutsche Produktion die erste Sensation auf der 78. Mostra in Venedig sein würde, sollte man unbedingt gleich in den Vorspann schreiben: Der von Komplizen Film produzierte "Spencer" von Pablo Larrain wirft einen Blick auf Lady Diana, wie man es noch nicht gesehen hat. Kristen Stewart ist eine Wucht.

Thomas Schultze03.09.2021 20:55
Kristen Stewart ist die Idealbesetzung in "Spencer"
Kristen Stewart ist die Idealbesetzung in "Spencer" DCM

Nicht immer fällt es leicht, den Überblick zu bewahren, welche Filme in den offiziellen Reihen der großen Festivals mit deutscher Beteiligung entstanden sind - und welche Funktion die deutschen Produktionsfirmen bei der Entstehung dann tatsächlich hatten. Deshalb soll hier gleich zu Beginn dieses Beitrags betont werden: "Spencer" hat einen chilenischen Regisseur, eine britische Hauptfigur und eine amerikanische Hauptdarstellerin, aber der Film ist eine majoritär deutsche Produktion der Berliner Komplizen Film (mit britischem Koproduktionspartner) und wurde zu großen Teilen auch in Deutschland gedreht. Punkt. Was natürlich deshalb besonders schön ist, weil der neue Film von Pablo Larrain in Venedig nach einer Reihe großartiger Filme aktuell die größte Sensation ist, ein Triumph des anspruchsvollen Kinos mit Blick auf ein großes Publikum. Sollten jemals Zweifel bestanden haben an der Schauspielkunst von Kristen Stewart, hier werden sie ausgeräumt mit einer mutigen Darstellung, die überzeugend kanalisiert, wie es in der Princess of Wales ausgesehen haben mag, als sie die Entscheidung fällte, sich von Prinz Charles zu trennen und das Leben als Adelige des Hauses Windsor hinter sich zu lassen - ohne dabei zu behaupten, dass es tatsächlich so gewesen ist.

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