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CANNES Tag 4.2: In Schönheit sterben - und leben

Auf dem High von "Rocketman" ließ es sich gut durch den vierten Tag des 72. Festival de Cannes surfen, der im Wettbewerb mit den neuen Filmen von Pedro Almodóvar und Jessica Hausner zwei weitere überzeugende Einträge hatte. Auf einen eindeutigen Palmen-Favorit wartet man indes noch.

Thomas Schultze18.05.2019 06:14
Schleichender Schrecken: "Little Joe"
Schleichender Schrecken: "Little Joe" Festival de Cannes

Noch wartet das 72. Festival de Cannes im Rennen um die Palmen auf den einen Film, der richtig Bewegung in die Sache bringt. Die Hoffnungen ruhen natürlich zunächst auf den großen Namen, auf Quentin Tarantino, dessen "Once Upon a Time... in Hollywood" erstmals Dienstagnachmittag, am 25. Jahrestag der Premiere von "Pulp Fiction" gezeigt wird, und Terrence Malick, der mit seinem "Ein verborgenes Leben" Morgenmittag erstmals nach achtjähriger Cannes-Pause an den Start geht. Auch von anderen Titeln, u. a. "Parasite" von Bong Joon-ho, hört man Gutes. Oder vielleicht ist es ja auch ein Film, den jetzt noch keiner richtig auf der Rechnung hat. Das ist das Schöne hier in Cannes: Man tritt jedem Film ohne Vorbehalte entgegen und lässt sich einfach überraschen. Einstweilen - Achtung Wetterbericht! - bereiten einem die dunkelgrauen Wolken über der Côte d'Azur Kopfzerbrechen. Jetzt ist es nicht mehr nur ungewöhnlich kalt im sonst so milden und einladenden Cannes, jetzt droht auch Regen, was die kleine Fischerstadt nicht nur zum hässlichsten Dorf der Welt macht, sondern einem die Arbeit - die in nicht unbeträchtlichen Maße aus dem Ausharren in Schlangen unter freiem Himmel besteht - beträchtlich erschweren würde. Die mit einem Schlag die Straßen bevölkernden Schirmverkäufer freuen sich jedenfalls schon.

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