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Kino

6. Rendezvous of French Cinema in Paris

Zum sechsten Mal lud die Unifrance Einkäufer, Verleiher und Journalisten vom 16. bis zum 19. Januar zum alljährlichen Treffen nach Paris, um nachdrücklich auf das heimische Kino aufmerksam zu machen.

Thomas Schultze26.01.2004 16:06
Wurde zwiespältig aufgenommen: der Pschychothriller "Inquietude"
Wurde zwiespältig aufgenommen: der Pschychothriller "Inquietude"

Bei der ersten Veranstaltung nach dem Tod des ehemaligen Unifrance-Präsidenten Daniel Toscan du Plantier im vergangenen Februar stand deutlich weniger als zuvor die Politik im Vordergrund. Noch im letzten Jahr hatte Toscan du Plantier im Rahmen des Rendezvous die Gründung des deutsch-französischen Filmakademie bekannt gegeben und mit der ihm üblichen Eloquenz einmal mehr vor dem europäischen Schlüsseljahr 2004 gewarnt. Seine Nachfolgerin Margaret Menegoz war natürlich anwesend und stand auch für Gespräche zur Verfügung. Aber sie suchte den Kontakt zur Presse eben nicht mit dem gleichen Eifer wie ihr Vorgänger, dessen alljährliches Frühstücksgespräch längst Tradition hatte. Damit rückte der französische Film selbst stärker in den Fokus des Wochenendes. Nachdem in der Woche vor dem Meeting zunächst die wenig erfreulichen Zahlen vom Abschneiden einheimischen Produkts in den französischen Kinos im Jahr 2003 (ein Rückgang im Vergleich zu 2002 um 40 Prozent, während der Gesamtbesucherrückgang bei lediglich sechs Prozent lag) veröffentlicht worden waren, machte Unifrance auch die internationalen Zahlen für französisches Produkt publik: Nach dem sensationellen Abschneiden des französischen Films im Ausland in den letzten beiden Jahren (2002: 60 Mio. verkaufte Tickets; 2003: 55 Mio. Tickets) gingen die Verkäufe um zwölf Prozent auf 42,2 Mio. Karten zurück. In Deutschland war der Einbruch drastisch: Hier war ein Rückgang um 48 Prozent zu beobachten, der nur noch von Italien übertroffen wurde, wo der französische Film um 54 Prozent einbrach. In den USA blieben die Zahlen stabil, in Japan ging es um 113 Prozent und in Großbritannien um 166 Prozent bergauf.

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