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Kino

Kinoton GmbH mit Motion Ride-System

Seit Mitte Februar gibt es im neuen Nürnberger Cinecitta als Attraktion das Simulationskino MAD. Über hydraulisch bewegte Sitze wird der Zuschauer beim Motion-Ride-System völlig in das Filmgeschehen einbezogen. Die Kinoton GmbH realisierte das Projekt und lieferte die Technik.

jul23.04.2002 10:14
Das Simulationskino MAD in Nürnberg
Das Simulationskino MAD in Nürnberg

Die ersten Resonanzen auf die "Maximale Adrenalin Dosis" (kurz MAD) sind positiv, wie Kinoton-Geschäftsführerin Renate Zoller berichtet. Mit dem aufwändigen Projekt werde man allerdings nicht den Bereich der klassischen Kinotechnik reduzieren: "Wir sehen solche Spezialprojektionen als erweitertes Geschäftsfeld", so Zoller. Projekte wie das Achtplex Akropolio Kinas in Vilnius (Litauen), das Ende April eröffnet und an dem Kinoton maßgeblich beteiligt ist, stimmen die Branche optimistisch. Auch in den digitalen Bereich ist das seit 1948 bestehende Unternehmen involviert. Mit der Beteiligung an der DVC Digitalvideo Computing GmbH baut Kinoton seinen Bereich Digital Systems weiter aus. Mit dem Anteilskauf ist Zoller zufolge eine gute Ausgangsposition zur Entwicklung "schlüsselfertiger Systeme" geschaffen worden. Konkrete Projekte seien aber noch in Planung. Bereits für die ersten beiden Bauphasen des Cinecittà-Komplexes, der mittlerweile 19 Kinosäle umfasst, war die Germeringer Firma der kinotechnische Ausrüster. Mit dem SpectaVision-Motion-Ride-System, wie der vollständige Name lautet, entstand allerdings ein wesentlich umfangreicheres Konzept. Im so genannten Pre-Show-Bereich wird der Gast mit Verhaltenshinweisen auf das Kinoerlebnis eingestimmt. Kinoton entwickelte hierfür ein System zur vollautomatischen Wiedergabe digitaler Film- und Toninformation, das auf einem LCD-Videoprojektor vorgeführt wird. Zoller: "Die Zuschauer können sich das eigentlich wie ein kleines Miniki-no vorstellen. Es ist sehr wichtig, sie gezielt auf Sicherheits- und Verhaltensregeln aufmerksam zu machen." Das MAD-Simulationskino hat 24 in sechs Achsen bewegliche Plattformen mit je zwei Sitzen. Jeder Zuschauer hat die Möglichkeit, auf einer Leiste die gewünschte Geschwindigkeitsstufe einzustellen und sie gegebenenfalls auch zu deaktivieren. Die mit 7000 Watt ausgestatteten Projektoren können wahlweise 2D-Filme oder im Parallelbetrieb 3D-Filme präsentieren. Eine entsprechend programmierte Software zu jeder Filmsequenz, die die Sitzhydraulik steuert, macht eine perfekte Täuschung der Sinne möglich. Zoller hält eine Ausdehnung dieses Geschäftsbereiches für denkbar: "Die Nachfrage aus anderen Ländern ist da und erfordert die Entwicklung neuer Konzepte."

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