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Kino

Berlinale: Europa und Asien vor Hollywood

Die letzte Berlinale unter der Ägide von Moritz De Hadeln überzeugte als Mischung von Mainstream und künstlerischen Experimenten, wurde zum Triumph für den europäischen Film. Für Hollywood-Glamour sorgten Altstars wie Sean Connery, Anthony Hopkins oder die Kino-Legende Kirk Douglas.

Jochen Müller22.02.2001 10:55
Goldener Bär für Patrice Chéreau
Goldener Bär für Patrice Chéreau

Das Fell des Bären ist verteilt, jedoch nicht immer zur Zufriedenheit aller. Mit einer Überraschung ging die 51. Berlinale zu Ende: Nicht der Favorit, Steven Soderberghs "Traffic", erhielt den Goldenen Bären, sondern Patrice Chéreau für sein sexuell verstörendes Drama "Intimacy" (eine Arte-Koproduktion). Und Kerry Fox kassierte den Silbernen Bären als beste Hauptdarstellerin. Buhrufe bei der Pressekonferenz ließen die Ambivalenz spüren, mit der diese wagemutige, aber vertretbare Jury-Entscheidung aufgenommen wurde. "Traffic" nur mit dem Darstellerpreis für Benicio Del Toro abzuspeisen, zeugt nicht von großer Souveränität. Aber da man im vergangenen Jahr "Magnolia" auszeichnete, wollte man wohl Hollywood gegenüber trotzig Eigenständigkeit beweisen. Soderbergh, der erste Regisseur der in einem Jahr zwei Oscar-Nominierungen für die beste Regie und den besten Film erhielt ("Traffic" und "Erin Brockovich"), wird's mit Fassung tragen. Böse Menschen tuschelten, Jury-Präsident Bill Mechanic, der der Twentieth Century Fox bis im vergangenen Jahr vorstand und das Projekt ablehnte, sei vielleicht doch zu involviert gewesen. Verwunderlich, wenn auch diplomatisch korrekt, die Ehrung der nicht gerade außergewöhnlichen asiatischen Beiträge:

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