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Kino

Trotz eines breit gestreuten Preisregens: US-Kritiker favorisieren "Tiger" und Soderbergh

Die kommende Oscar-Saison verspricht ungemein spannend zu werden. Wenige Tage vor den Golden-Globe-Nominierungen verteilten die US-Filmkritiker ihre jährlichen Preise - auf mehr als ein Dutzend Filme.

Jochen Müller22.12.2000 10:34
Julia Roberts in "Erin Brockovich"
Julia Roberts in "Erin Brockovich"

Allein Ang Lee und Steven Soderbergh konnten sich bei den Kritikerpreisen der Los Angeles Film Critics Association (LAFCA), des New Yorks Film Critics Circle, der Boston Society of Film Critics und des New Yorker National Board of Review (NBR) eine Favoritenstellung sichern. Lees "Tiger & Dragon" (Arthaus, 11. Januar 2001) konnte sich zweimal die Wertung für den besten nicht-englischsprachigen Film und einmal - eine Novität für einen ausländischen Film in der LAFCA-Wertung - auch in der Kategorie "Bester Film" sichern. Soderberghs "Traffic" (Fox) wurde von den New Yorker Kritiker zum besten Film gewählt und konnte auch bei insgesamt drei Kritikervereinigungen die Wertung "Beste Regie" (sowohl für "Traffic" als auch für "Erin Brockovich - Eine wahre Geschichte") für sich entscheiden - nur einmal musste er sich Cameron Crowe geschlagen geben, dessen "Almost Famous - Fast berühmt" von den Bostoner Kritikern auch zum Lieblingsfilm gewählt wurde. Julia Roberts ("Erin Brockovich"), die in ihrer Karriere zwei Golden Globes, aber noch keinen Academy Award gewinnen konnte, geht ungewöhnlich stark ins Oscar-Rennen, nachdem sie die Gunst der LAFCA und des NBR in der Darstellerinnenwertung zu gewinnen vermochte. Als besten Film wählte wiederum das NBR Philip Kaufmans Sade-Film "Quills - Macht der Besessenheit" (Fox, 8. März 2001). Doch auch bei den Schauspielerpreisen wurden einige Filme mehr in den Wettbewerb genommen, etwa "Requiem for a Dream" (Ellen Burstyn), "Verschollen" (Tom Hanks), "Die Wonder Boys" (Michael Douglas), "Tigerland" (Colin Farrell) und "Before Night Falls" (Javier Bardem). Mehrere Awards erhielt "You Can Count on Me": Regisseur Kenneth Lonergan gewann zwei Drehbuchpreise und Laura Linney einen Schauspieler-Preis.

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