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Kino

EFP plant einer Ausweitung der Aktivitäten

Wie jedes Jahr wird die Hamburger Agentur European Film Promotion (EFP) auf dem Toronto International Film Festival zehn europäische Regisseure der amerikanischen Presse vorstellen. Der Umfang der weltweiten EFP-Aktivitäten hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen

Jochen Müller23.08.2000 22:00
Renate Rose
Renate Rose

Zu den in Toronto präsentierten Regisseuren gehören neben Romuald Karmakar ("Manila") u.a. auch der Österreicher Florian Flicker ("Der Überfall") und der Franzose Dominik Moll ("Harry meint es gut mit dir"). "Unsere Regisseursreihe ist mittlerweile fest etabliert. Hier herrscht ein besonders großes Interesse bei Zuschauern und Medien, zumal wir von Festivaldirektor Piers Handling viel Unterstützung erhalten", erklärt EFP- Geschäftsführerin Renate Rose. "Waren vor Jahren nur rund 50 europäische Filme in Toronto, werden wir dieses Jahr auf unserem Stand über 100 Filme direkt oder indirekt vertreten. Insofern fallen wir stark ins Auge." Der EFP-Auftritt in Toronto ist nur Teil eines über das Jahr verteilten Projektprogramms, das seit der Gründung von EFP (1997) kontinuierlich angewachsen ist. So organisiert EFP, dem mittlerweile 20 Exportorganisationen aus 18 europäischen Ländern angehören, Veranstaltungen auf der Berlinale ("Shooting Stars"), auf dem AFM sowie in Cannes, Karlovy Vary, Locarno und Pusan. EFP, dessen jährliche Basisfinanzierung durch das BKM (130.000 Mark), die FilmFörderung Hamburg (100.000 Mark) und den Beiträgen der Mitgliedsorganisationen (50.000 Mark) garantiert wird, erhält für jedes Projekt vom europäischen MEDIA-Programm eine Finanzierung von bis zu 50 Prozent - für die übrigen 50 Prozent kommen die EFP-Mitglieder und Sponsoren auf. Besonders stolz ist Renate Rose, dass auch das französische CNC vor kurzem 500.000 Franc für EFP-Aktivitäten außerhalb der EU zur Verfügung stellte. Rose: "Es ist selten, dass CNC-Gelder in auswärtige Institutionen fließen." Sie ist daher überzeugt, dass EFP auch in dem neuen MEDIA-Plus-Programm, das zur Jahreswende beschlossen wird, eine Aufwertung erfährt. Im nächsten Jahr will EFP ein weiteres Aufgabengebiet erschließen: "In einer Studie über die Verkäufe von europäischen Filmen wollen wir herausbekommen, wo unsere Veranstaltungen Sinn machen, bzw. welche Regionen durch unsere Aktionen nicht abgedeckt werden. Im November wollen wir auf einer Sitzung alle derzeit erhältlichen Informationen dazu zusammenfassen", so Rose. Auch werde an- gestrebt, neue Organisationen aus Osteuropa für EFP zu gewinnen. "Viele hegen falsche Vorstellungen über uns - wir sind nur ein kleines Büro. Ein US-Major investiert mehr Mittel in die Promotion eines einzelnen Films, als wir im ganzen Jahr zur Verfügung haben. Doch wir sind kein kulturelles Projekt, sondern nur an Verkäufen interessiert. Promotion ist ein langfristiges Investment, das keine kurzzeitige Erfolge erzielt. Umso mehr fühlen wir uns durch die große Presseresonanz, etwa in Berlin oder Toronto, bestätigt.'

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