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Kirch Media fühlt sich "fit für die Börse'

hat erstmals seinen Konzernabschluss in vollem Umfang veröffentlicht. Gegenüber dem Proforma-Abschluss 1998 konnte der Jahresüberschuss 1999 auf 397 Mio. Mark versechsfacht werden. Derzeit wird über den Kauf von und den Einstieg von Murdoch bei Kirch Media verhandelt.

Jochen Müller02.08.2000 22:00

Auf der Unternehmenspressekonferenz in Ismaning präsentierte die -Tochter für Programmhandel, werbefinanziertes Fernsehen, Produktion und Filmtechnologie detaillierte Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr. Im Vorfeld des "eher im zweiten Halbjahr 2001" geplanten Börsengangs sollen Wachstumszahlen für Vertrauen bei der Fachpresse und zukünftigen Investoren sorgen. Bei einem Umsatz von 3,96 Mrd. Mark konnte ein EBITDA von 789 Mio. Mark (plus 41,4 Prozent) erzielt werden. 44,6 Prozent des Umsatzes kamen aus dem Lizenzhandel und 47,5 Prozent aus dem Free-TV. "Wir sind Zeugen der großen Suche und auch des Kampfes um Inhalte", beschrieb Programm-GF den steigenden Wettbewerbsdruck. Insgesamt 2,68 Mrd. Mark investierte das Unternehmen 1999 in den Einkauf und die Produktion von Programm. 1,176 Mrd. Mark davon wurden für Spielfilme (u.a. "", "", "", ""), 508 Mio. Mark für Serien und 304 Mio. Mark für Sportprogramm ausgegeben. Als größter finanzieller Glücksgriff erwies sich die Koproduktion von "". Durch die neu geschaffene Senderfamillie erhofft sich , stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung, in Zukunft eine optimal abgestimmte Auswertung der Ressourcen. Künftig stehe nicht der billige Programmeinkauf im Primärinteresse, sondern der optimale Einsatz in allen Auswertungsstufen. Für das erste Geschäftsjahr der Senderfamilie erwartet Finanz-GF "sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis zweistellige Wachstumsraten". Angesichts der guten finanzielle Lage sei man auf jeden Fall "fit für die Börse" und strebe den Gang an den amtlichen Markt an, wo man die "Dax-30-Werte im Blick habe". Der derzeitige Wert des Unternehmens wird auf etwa 20 Mrd. Mark taxiert. Zur Zukunft der Kerngesellschaft der Kirch-Gruppe hielt man sich jedoch bedeckt. Klare Antworten gab es weder zu den Spekulationen um einen Ausstieg von Springer noch zu einem Einstieg von Rupert Murdoch oder der TM-3-Übernahme. Mojto umging eine Frage nach dem aktuellen Verhandlungsstand: Interesse bestünde, "wenn wir TM 3 zu vernünftigen Preisen bekommen können". Mittel für die Übernahme und die Umwandlung des Senders in einen interaktiven TV-Sender hätten die Münchner bereitstehen. Laut Bilanz stehen 1,3 Mrd. Mark zur Verfügung. Nach der Umstrukturierung ist die Eigenkapitalbasis von Kirch Media gestärkt und könnte sich durch einen Einstieg von Murdoch erneut verbessern. Hahn wollte jedoch lediglich bestätigen, dass über eine direkte Beteiligung Murdochs an Kirch Media noch verhandelt wird: "Murdoch war immer an einer Beteiligung interessiert." Derzeit hält die Kirch Holding 76,3 Prozent an Kirch Media, von denen 20 bis 25 Prozent an die Börse gebracht werden sollen. Da die Mehrheit auf jeden Fall im Konzern verbleiben soll, fiele für Murdoch kein großer Anteil ab.

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