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Margarethe von Trotta dreht mit Eikon 'Jahrestage'

Es ist soweit: Unter der Regie von Margarethe von Trotta entsteht der Vierteiler "Jahrestage" nach der gleichnamigen Tetralogie von Uwe Johnson, einem der bedeutendsten deutschsprachigen Werke der Nachkriegszeit. Das Großprojekt wird für rund 16 Mio. Mark als Coproduktion der Potsdamer mit dem unter Beteiligung von NDR, BR und ORB realisiert

Gerald Schaffarczyk25.11.1999 23:00

1968: Die Deutsche Gesine Cresspahl lebt in der Zeit der Bürgerrechtsbewegung, des Vietnamkriegs und des kulturellen Aufbruchs in New York. Während sie die Veränderungen in der Metropole erlebt, erzählt sie ihrer zehnjährigen Tochter Marie von ihrer verlorenen Heimat Mecklenburg und ihrer Familie. Diese Rückblenden umspannen die Zeit von 1930 bis 1960. Vielschichtig angelegt, werden eine Familiensaga, eine Mutter-Tochter-Beziehung und eine Heimatgeschichte mit deutschem Zeitgeschehen und dem New York von 1968 verwoben. "Vieles an diesem Stoff, wie die Verbindung zwischen Persönlichem und Weltgeschichte oder die Mutter-Tochter-Geschichte reizt mich", sagt Von Trotta, "es gibt große Unterschiede zur Vorlage, so daß ich eher sagen würde: nach Motiven von Johnsons,Jahrestage'." Doch Charaktere und Stimmungen sollen sich wiederfinden, die Dramatik lediglich betont und verdichtet werden, beschreibt sie und meint: "Dieses Projekt konnte ich nicht ablehnen." Im Vorfeld war Frank Beyer nach Unstimmigkeiten über die Besetzung von der Regie zurückgetreten und hatte von Filmschaffenden Solidarität erfahren. Von Trotta betont, daß sie erst einstieg, nachdem Beyer das Projekt verlassen hatte: "Ich bin ihm nicht in den Rücken gefallen." Von Trotta hat für das Großvorhaben mit 100 Drehtagen eine erstklassige Besetzung: Suzanne von Borsody, Axel Milberg und Matthias Habich sind nur einige der großen Namen unter den 120 Darstellern. Das Drehbuch verfaßten Peter Steinbach und Christoph Busch, die Kamera führt Franz Rath. Der Vierteiler kostet rund 16 Mio. Mark, die u. a. auch von der Filmstiftung NRW und der Filmförderung Niedersachsen aufgebracht wurden. Die ARD zeigt das Epos im Winter 2000.

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