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Kino

Deutsch-französisches Produzententreffen in Straßburg

Das erste Treffen von Produzenten aus Baden-Württemberg sowie den Regionen Elsaß, Luxemburg und Franche-Comte wurde von den Teilnehmern als Erfolg gewertet. Im Vordergrund stand zwar das gegenseitige Kennenlernen, doch es gab auch erste Coproduktionsabsprachen.

Gerald Schaffarczyk25.11.1999 23:00

Rund 90 Produzenten, TV-Vertreter und Mitarbeiter von Filminstitutionen waren zum "Rendez-vous de la production" nach Straßburg gekommen, das die MFG Baden-Württemberg, die MEDIA Antenne Straßburg, das MEDIA Desk Luxemburg und der elsässische Produzentenverband APAA veranstalteten. Jede Produktionsfirma erhielt hier die Möglichkeit, sich durch eine kurze Selbstdarstellung zu präsentieren. Den Bedarf für ein solches Treffen sah etwa Elke Baur von Tiger TV, Bühl, deutlich erfüllt: "Da Coproduktionen über die Ländergrenzen hinweg immer wichtiger werden, ist es gut, daß sich hier Produzenten aus vier Nachbarregionen persönlich kennenlernen konnten." Als positiver Nebeneffekt erwies sich dabei, daß auch die deutschen Kollegen Zeit für einen Austausch untereinander fanden: "Es mag wie ein Widerspruch klingen, aber der Gang über die Grenze gab uns die Chance, die Kollegen aus Baden-Württemberg besser kennenzulernen", berichtete Dieter Zimmermann (Rudersberg), der gerade an einem Dokumentarfilm über die Fantastischen Vier arbeitet. Neben Zimmermann waren Ulli Pfau, Yilmaz Arslan, Peter Rommel, Bernd Hellthaler, Gambit Film sowie ein gutes Dutzend weiterer Produktionsfirmen aus Baden-Württemberg vertreten. Zimmermann zog eine positive Bilanz: "Einige Gespräche dürften zu einer konkreten Zusammenarbeit führen." Auch der auf internationale Coproduktionen spezialisierte französische Produzent Philippe Avril nutzte das Treffen für eine intensive Kontaktpflege: "Ich habe viele Menschen wiedergetroffen, deren Arbeit ich bereits kenne, aber auch viele neue Produktionsfirmen kennengelernt. Für zwei meiner Projekte bin ich mit möglichen Coproduktionspartnern ins Gespräch gekommen." Zudem erhielten die Produzenten eine Einweisung in das luxemburgische Filmfinanzierungssystem, bei dem - ähnlich wie beim irischen Tax-Shelter-Modell - luxemburgische Produzenten einen Großteil der Produktionskosten zweckgebunden vom Staat rückerstattet erhalten. Daher war denn auch in Straßburg der luxemburgische Produzent und Verleiher Paul Thiltges ein vielgesuchter Gesprächs-partner. Gleiches galt für die Sendervertreter Carl Bergengruen (SWR), Jaques Laurent (arte) und Jean-Marie Boehm, Chef von France 3 Alsace, das für unabhängige Produktionsfirmen im Elsaß als wichtiger Auftraggeber und Kooperationspartner dient. In einem Jahr, so die Planung der MFG, wird im Rahmen des Forum du Cinema Europeen in Straßburg ein weiteres Produzententreffen stattfinden.

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