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Kino

Kinosituation in Leipzig

An der sonst kosmopolitischen Messestadt Leipzig mit ihren 450.000 Einwohnern ist die Multiplexwelle bislang vorbeigegangen. Doch die geplanten Großprojekte werden die Kinostruktur stark verändern und sollen neues Publikum erschließen.

Kristian Bauer15.07.1999 22:00

Zur Zeit verfügt Leipzig über 31 Leinwände, davon gehören acht zum einzigen Multiplex, dem Bofimax. Dieses liegt wenig zentral in einem Neubaugebiet und wird vor allem von den 100.000 Anwohnern als Familienkino genutzt. Die anderen Leinwände verteilen sich auf mittelgroße Häuser, die zum Großteil von den Filmtheaterbetrieben Rehs seit der Wende betrieben werden. In den kommenden drei Jahren wird sich die Kinosituation stark verändern, denn mehrere Multiplex-Betreiber wollen nach Leipzig. Zeitlich im Vorteil ist dabei Kieft & Kieft Filmtheater, deren Cinestar in Toplage am Burgplatz mit 2400 Plätzen im Herbst 2000 eröffnet: "Wir sind die einzigen, die schon bauen. Das werden wir nutzen und unser Programm mit lokalem Touch versehen", erklärt Marketingleiter Kai Lauterbach. Der Cinestar wird nur wenige Fußminuten vom Traditionshaus Capitol (Rehs) und den erst im Herbst 1998 eröffneten Passage Kinos (Arsenal/Kinowelt) entfernt liegen. Petra Klemann, Prokuristin der Passage-Kinos, will bis zur Kieft-Eröffnung das Publikum mit ihrem Programm, einer Mischung aus Arthaus-Ware und anspruchsvollem Mainstream, überzeugt haben, schätzt aber die kommende Situation nüchtern ein: "Konkurrenz wie die von Kieft ist immer spürbar." Heike Graßhoff von der Schaubühne im Lindenfels hält dagegen: "Es wird mit Sicherheit einige Abwanderungen geben, aber unser Filmkunstprogramm ist so konträr zum Multiplexkonzept, daß wir nicht mit schwindelerregenden Verlusten rechnen."

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