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Kino

'American History X' entfacht Zensurdiskussion zwischen Regisseur und Major

Selten gab es um einen Studiofilm bereits vor seiner Veröffentlichung dermaßen bizarren Wirbel wie im Fall des in den USA am 30. Oktober angelaufenen Neonazi-Dramas "American History X" (Kinowelt, 25. Februar 1999), der nach Monaten des Disputs zwischen Regisseur Tony Kaye und Minimajor New Line in der Presse eine erhitzt geführte Zensurdiskussion entfachte.

Sylvia Scheele04.11.1998 23:00

Ihren Ausgang nahm die sehr öffentlich geführte Auseinandersetzung, als New Lines Produktionspräsident Michael DeLuca dem 46jährigen Kaye drohte, dem Werbeclip-As und selbsttitulierten Hype-Artist die Kontrolle über den Film zu entziehen. Während der Dreharbeiten hatte es noch keine Probleme gegeben: Kaye, der selbst als Kameramann fungierte, war offen für alle Vorschläge. Erst als New Line nach über einem Jahr Postproduktion und über 1,5 Mio. Dollar zusätzlicher Kosten (inklusive Reshoots) die erste, weitgehend wohlwollend aufgenommene Schnittfassung Kayes kritisierte und vorschlug, der Regisseur solle die einzelnen Figuren stärker herausarbeiten, geriet der Minimajor über Kreuz mit dem streitbaren Filmemacher: Der wollte den Film noch weiter kürzen, um ihn straffer zu machen.

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