Monika Grütters schlägt Alarm in Sachen Koproduktionen
Die Kulturstaatsministerin lässt nicht locker: Erneut hat sie Bundesfinanzminister Olaf Scholz in einem Schreiben aufgefordert, sich der "brisanten" Problematik der steuerlichen Behandlung von Koproduktionen zu widmen. Denn die geänderte Verwaltungspraxis drohe, Koproduktion "faktisch unmöglich" zu machen. Unüberwindbar scheint das Problem dabei durchaus nicht zu sein...
Es ist nicht das erste Mal, dass sich Kulturstaatsministerin Monika Grütters in Sachen Koproduktionen an ihren Kollegen im Bundesfinanzministerium wendet. Doch diesmal verleiht sie der Aufforderung besonderen Nachdruck. In einem Schreiben, über das zuerst das "Handelsblatt" berichtet hatte, spricht sie von "drohenden erheblichen, teils existenzgefährdenden Auswirkungen auf die gesamte Film- und Fernsehproduktionswirtschaft". Eine in mehreren derzeit laufenden Betriebsprüfungen zutage tretende (geänderte) Verwaltungspraxis der Länderfinanzverwaltungen mache den für die Filmproduktionslandschaft wesentlichen Portfolioansatz - und damit im schlimmsten Fall Koproduktionen per se - faktisch unmöglich. Keine leere Drohung: Auch wenn darüber bestenfalls hinter vorgehaltener Hand gesprochen wird - aber die eine oder andere Personalie bei großen Produktionsunternehmen der jüngeren Vergangenheit ist offenbar direkte Folge der damit verbundenen Probleme.