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CANNES Tag 9: Bravo, Monsieur Audiard!

In den letzten Tagen lässt Thierry Frémaux sein 74. Festival de Cannes noch einmal richtig aufdrehen, Gas geben. Der absolute Höhepunkt bislang: Jacques Audiards "Les Olympiades", eine spektakuläre Neuvermessung von Freundschaft, Sex und Liebe. Ebenso konnte man sich aber an "Red Rocket" und "Die Geschichte meiner Frau" erfreuen. Ein guter Jahrgang ist das!

Thomas Schultze15.07.2021 08:06
Cannes-Highlight: "Les olympiades, Paris 13e"
Cannes-Highlight: "Les olympiades, Paris 13e" Festival de Cannes

Traditionell ist Dienstag der letzte Tag der ganz großen Betriebsamkeit auf dem Festival de Cannes. Danach schließt der Markt, das Festival wird deutlich weniger hektisch, Käufer und Verkäufer reisen ab, und auch die ersten Journalisten brechen ihre Zelte ab. Der ganz große Trubel findet rund um das erste Wochenende statt. Aber Traditionen zählen wenig in diesem improvisierten Ausnahmejahr. Die Kinos waren von Anfang an nicht so gefüllt wie üblich. Bei dem Pressescreening von "Titane" musste im Debussy schon am gestrigen Abend nicht einmal mehr der Balkon geöffnet werden. Dabei ist der Wettbewerb noch lange nicht vorbei. Man mag vielleicht aktuell "Drive My Car" von Ryûsuke Hamaguchi die besten Chancen auf Gold einräumen, aber in Stein ist noch nichts gemeißelt: Der japanische Dreistünder ist kein haushoher Favorit, und auch "Hytti Nro 6" und "La fracture" werden bestenfalls als Geheimfavoriten gehandelt. Das ist auch richtig so: Am drittletzten Tag des Wettbewerbs standen mit Sean Baker, Ildiko Enyedi und dem vormaligen Goldene-Palme-Gewinner Jacques Audiard gleich drei hochgeschätzte Filmemacher auf dem Programm, denen man jederzeit zutrauen würde, den ganz großen Wurf abzuliefern. Wagen wir einfach einen genaueren Blick auf die drei Filme.

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