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Festival

Berlinale Tag 1: Dunkle Schatten

Bevor die vermeintlich schweren Themen im Wettbewerb das Ruder übernehmen auf der 70. Berlinale, eröffneten Carlo Chatrian und Mariette Rissenbeek ihr erstes Festival mit einem ganz leichten Film, "The Salinger Year", allerdings überschattet von dem Attentat in Hanau. Mit klaren Worten hatte Jurychef Jeremy Irons zuvor auf der Jury-PK klar gemacht, dass er sich ohne Wenn und Aber für die Rechte von Frauen und Homosexuellen ausspricht - und damit schon einmal ein politisches Ausrufezeichen gesetzt.

Thomas Schultze20.02.2020 21:20
Ein leichter Film zum Auftakt: "My Salinger Year"
Ein leichter Film zum Auftakt: "My Salinger Year" Berlinale

Eine Schweigeminute läutete die 70. Berlinale ein, in Gedenken an die Opfer des Attentats von Hanau. "Die Berlinale symbolisiert Freiheit, Toleranz, Respekt und Gastfreundschaft", betonte Mariette Rissenbeek, die neue Geschäftsführerin der Berlinale. "Die Berlinale ist gegen Gewalt und Rasissmus." Und Carlo Chatrian, der neue künstlerische Leiter, betonte: "Wir stehen hier als Gemeinschaft - Gemeinschaft ist es, die das Kino definiert. Wenn wir im Kino sitzen, sind wir ein Publikum, ohne Unterschied zwischen Klasse, Sprache, Religion. Das Kino bringt uns zusammen (..) Das Kino erlaubt es den Menschen zu träumen, und Träume sind wichtig, wenn das Leben hart ist. Deshalb bedeutet dieses Festival den Berlinern vermutlich so viel. Aber auch Fremden wie mir bedeutet es viel." Samuel Finzi, der als Conferencier durch die Eröffnung führte, rief die Politik auf zu realisieren, dass Deutschland ein Problem mit der extremen Rechte habe. Er sagte aber auch: "Ich kann Ihnen versichern, dass wir sie alle auf der Berlinale willkommen heißen. Willkommen in Berlin, es ist weiterhin eine offene Stadt."

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