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Festival

VENEDIG Tag 5: Weltgeschichte im Mixer

Steven Soderbergh und Olivier Assayas: Zur Halbzeit der 76. Mostra in Venedig beschäftigen sich zwei der führenden Vertreter des Weltkinos mit Ereignissen der jüngeren Weltgeschichte, in zwei sehr unterschiedlichen Filmen.

Thomas Schultze02.09.2019 05:08
Viel Beifall gab es für die Macher von "The Laundromat"
Viel Beifall gab es für die Macher von "The Laundromat" La Biennale di Venezia

Halbzeit in Venedig, das ging schnell. Eindeutige Favoriten gibt es zum jetzigen Zeitpunkt jedenfalls noch nicht, auch wenn es bereits eine Reihe großartiger Filme zu sehen gab und vor allem unter den Wettbewerbstiteln noch kein Reinfall zu sehen war. Auf seine ganz eigene Weise hatte jeder einzelne Löwen-Anwärter etwas zu bieten. Den vielleicht größten Aufschlag bisher hatte "Marriage Story" von Noah Baumbach, der vor allem die amerikanische Kritik im Sturm eroberte und zumindest seine beiden Hauptdarsteller, Adam Driver und Scarlett Johansson als aussichtstreiche Preisanwärter in Stellung bringt. Für Driver wäre es bereits die zweite Auszeichnung als bester Darsteller, nachdem er schon 2014 mit "Hungry Hearts" gewinnen konnte. Auch die Hauptdarsteller der beiden anderen großen amerikanischen Filme im bisherigen Angebot haben auf sich aufmerksam gemacht, Joaquin Phoenix in "Joker", Brad Pitt in "Ad Astra - Zu den Sternen". Natürlich waren auch die zugehörigen Filme nicht von schlechten Eltern. Aber wie die Jury um eine (wunderbar) eigensinnige Präsidentin wie Lucrecia Martel dazu steht, entweder Produktionen von Netflix und/oder großen amerikanischen Studiofilmen Preise bei einem großen A-Festival zu überreichen, wird sich zeigen. Filmisch am gewagtesten und experimentierfreudigsten war bislang Pablo Larrain mit seiner ganz eigenen jungen Frau in Flammen, "Ema": Das ist sicherlich ein Film, auf den man sich einigen könnte. Und Larrain wäre fällig für höchste Würden auf einem führenden Filmfestival.

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