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Festival

BERLINALE Tag 3: Ans Eingemachte

Bisher ist sie ein Glücksfall, die letzte Berlinale unter Dieter Kosslick. Auch am dritten Tag hatte der Wettbewerb nur starke Beiträge zu bieten. Der große Aufreger des Tages war, man hatte das ja bereits erwartet, "Der goldene Handschuh", mit dem Fatih Akin 15 Jahre nach dem Gewinn des Goldenen Bären für "Gegen die Wand" in Deutschlands A-Festival zurückkehrte. Und so manchen verstörte.

Thomas Schultze10.02.2019 06:28
Nicht für Jedermann: "Der goldene Handschuh"
Nicht für Jedermann: "Der goldene Handschuh" Warner Bros.

Eigentlich sollte es einen die Erfahrung ja lehren, gerade A-Festival-Wettbewerben, die auf dem Papier nicht gleich die ganz große Vorfreude auslösen, mit besonders großer Vorfreude entgegenzufiebern: Wer weiß schon, was sich hinter all den ausgewählten Titeln, die einem zunächst nichts oder nur sehr wenig sagen, verbergen mag? Den Wettbewerb der 69. Berlinale hatte man, wenn man ehrlich ist, auch schon gleich wieder abgehakt: Wo sind die ganz großen Namen? Wo sind die Amerikaner? Wie will diese Veranstaltung denn glänzen? Nun steht man nach dem dritten Tag da und muss, sofern Dieter Kosslick und Co. Nicht alle Highlights gleich an den Anfang gepackt haben, Kreide fressen: Kein Ausfall weit und breit, im Gegenteil: eine Reihe guter bis sehr guter Arbeiten nach dem soliden Start mit "The Kindness of Strangers" (den Titel von Lone Scherfigs Film sollten sich manche Kollegen übrigens zu Herzen nehmen: Der Ton, der bisweilen bei den Pressevorführungen auf der Suche nach den letzten verbliebenen Plätzen kurz vor Start der Filme angeschlagen wird, ist alles andere als freundlich und gütig - seid nett zueinander, Leute!). Der starke Eindruck, den "Systemsprenger" und "Grâce à dieu" am zweiten Tag hinterlassen hatten, setzte sich bei den drei Filmen vom Samstag fort - wobei sich am meist erwarteten Titel des Tages schon ab der ersten Einstellung die Geister schieden.

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