CANNES Tag 11: Alles Kino, alles gut
Am Tag nach der Premiere von "Carpharnaüm" spricht Cannes nur noch von dem Film von Nadine Labaki. Derweil steht der Wettbewerb mit neuen Arbeiten von Yann Gonzalez und Sergey Dvortsevoy kurz vor dem Abschluss. Heute Abend folgt nur noch der neue Film von Goldene-Palme-Gewinner Nuri Bilge Ceylan, dann muss die Jury ihre Preisentscheidungen treffen.
Am Tag nach der Premiere von "Carpharnaüm" spricht Cannes nur noch von dem Film von Nadine Labaki: Die Kritiken könnten kaum glühender sein - und gerade in einem Jahr, in dem soviel über einen Mangel an Arbeiten von Filmemacherinnen gesprochen wird, ist es nicht unwahrscheinlich, dass der Hauptpreis bei diesem erstaunlichen modernen Update von "Fahrraddiebe" landen könnte. Wobei es keine Rolle spielt, welches Geschlecht der Regisseur hatte: Kein Film im Wettbewerb entwickelte eine vergleichbare emotionale Wucht. Andererseits waren "Cold War" (mein persönlicher Favorit) und "Shoplifters" nicht minder starke Beiträge in einem Jahrgang, der auf dem Papier weniger überzeugend aussah, sich aber als ausgesprochen erfreulich herausstellte. Das Niveau war insgesamt hoch, und gerade Ausreißer nach unten gab es eher wenige.