CANNES Tag 1: Eröffnung mit Entführung
Mit "Everybody Knows", dem neuen Film von Asghar Farhadi, ist das 71. Festival de Cannes eröffnet. Es mag nicht der allerbeste Film des iranischen Meisterregisseurs sein, ist aber der beste Eröffnungsfilm in Cannes seit Jahren.
Mit "Everybody Knows", dem neuen Film von Asghar Farhadi, ist das 71. Festival de Cannes eröffnet. Es mag nicht der allerbeste Film des iranischen Meisterregisseurs sein, ist aber der beste Eröffnungsfilm in Cannes seit Jahren, der auch damit versöhnte, dass man als Journalist aufgrund der neuen Pressevorführungsregeln davor gezwungen war, auf der Leinwand des Salle Debussy mehr als einer Stunde lang dem Roten Teppich und der Eröffnungszeremonie zuzusehen. Zugegeben, ein Luxusproblem, aber auch ärgerlich, wenn man doch eigentlich nur den Film sehen wollte. Immerhin war es der neue Farhadi, auf den man sich freute. Farhadi, auf der Berlinale entdeckt, ist seit "Le passé - Das Vergangene" Dauergast in Cannes und hatte zuletzt mit "The Salesman" begeistert (und den Drehbuchpreis gewonnen). "Everybody Knows" ist jetzt unverkennbar Farhadi. Und doch auf unerwartete Weise ganz anders. Und vor allem besser als die letzten Enttäuschungen zu Beginn des Festivals, als Thierry Frémaux insgesamt eher schwache französische Produktionen zur Eröffnung geschickt hatte.