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Festival

Tag 8 & 9: Back with a Bang

Und auf einmal steht Cannes wieder unter Strom. Das ist den Safdie-Brüdern und ihrem fabelhaften Nachtthriller "Good Time" zu verdanken. Davor ging es aber auch schon mit neuen Filmen von Sofia Coppola und Sergei Loznitsa wieder bergauf.

Thomas Schultze25.05.2017 12:02
Riss Cannes aus seinem Dornröschenschlaf: "Good Time"
Riss Cannes aus seinem Dornröschenschlaf: "Good Time" Festival de Cannes

Neun Tage ist eine lange Zeit in Cannes. Fast bis zum Ende hat sich Thierry Frémaux das bisher Beste aufgehoben, was das 70. Festival de Cannes zu bieten hat. "Good Time" ist der dritte Film der Brüder Joshua Safdie und Benny Safdie, die sich mit ihren vorangegangenen Titeln "Mad Love in New York" (2014) und "Lenny and the Kids" (2009) einen Namen gemacht haben als Hoffnungsträger eines neuen realistischen Indepependentkino. Eine gute Zeit ist genau das, was man als Zuschauer hat, wenn man diesen atemlosen, ständig voranstürmenden Adrenalinstoß sieht. Eine gute Zeit ist das Gegenteil von dem, was die Figuren hier erleben, allen voran "Twilight"-Star Robert Pattinson, der schon seit ein paar Jahren versucht hat, sich mit mutigen Rollen in ambitionierten Filmen als ernst zu nehmender Schauspieler zu etablieren, und jetzt endlich den Stoff gefunden hat, um sich endgültig von seinem Ruf als Teenager-Liebling zu befreien. Wenn die Jury in Cannes den Film nicht für noch höhere Weihen ins Visier nimmt, wäre ein Schauspielerpreis nicht verkehrt für diesen starken Auftritt als Conny Nikas, der hier in einer Nacht in Brooklyn einmal durch die Hölle und wieder zurück marschiert.

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