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Kino

Territorialitätsprinzip weiter in Gefahr

Die EU hat ihre Pläne, das Geoblocking für audiovisuelle Dienste zu verbieten und auch an anderer Stelle am Territorialitätsprinzip zu rütteln, noch nicht ad acta gelegt. Ein entsprechender Bericht im "Handelsblatt" wurde in Cannes als unfundiert kritisiert. Gleichzeitig wurde dort eine ausführliche Studie vorgestellt, die die wirtschaftliche Bedeutung der territorialen Lizenzvergabe mit eindrucksvollen Zahlen belegt.

Marc Mensch23.05.2016 15:03
EFADs-Präsident Peter Dinges, Kommissions-Vizepräsident Andrus Ansip und Gastgeber Christophe Tardieu (Generaldirektor CNC) beim EFADs-Treffen in Cannes
EFADs-Präsident Peter Dinges, Kommissions-Vizepräsident Andrus Ansip und Gastgeber Christophe Tardieu (Generaldirektor CNC) beim EFADs-Treffen in Cannes Ann-Malen Witt

Die EU hat ihre Pläne, das Geoblocking auch für audiovisuelle Dienste zu verbieten oder zumindest deutlich einzuschränken, noch nicht ad acta gelegt. Mitte Mai hatte das Handelsblatt unter Berufung auf einen ihm vorliegenden Gesetzgebungsvorschlag zum Geoblocking berichtet, das entsprechende Vorhaben der EU-Kommission sei "endgültig vom Tisch". Dieser Schluss war nicht korrekt: Denn der fragliche Entwurf, der zeitgleich mit der Audiovisuelle-Mediendienste-Richtlinie (AVMD-Richtlinie, eine Modernisierung der bisherigen EU-Fernsehrichtlinie) am 25. Mai veröffentlicht werden soll, klammert die audiovisuellen Dienste zwar in der Tat aus - allerdings nur deshalb, weil die Fragen zur Rechtevergabe in der Kultur- und Kreativwirtschaft erst im Zuge eines "Copyright-Gesetzespakets" thematisiert werden sollen, das für den Herbst anvisiert ist.

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