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Kino

Soundtracks auf Erfolgskurs

Bereits die Pioniere des Kinofilms wußten um die emotionale Wirkung von Musik. So sollte sie nicht nur die störenden Abspulgeräusche der Filmrolle übertönen, sondern auch die Aussagekraft der stummen Bilder erhöhen. Das Konzept hat sich bis heute bewährt, doch längst steht nicht mehr nur allein der sinnlich-ästhetische Aspekt im Vordergrund.

Dirk Bonengel16.04.1998 22:00
Deutscher Soundtrack auf ungebremstem Erfolgskurs: "Comedian Harmonists"
Deutscher Soundtrack auf ungebremstem Erfolgskurs: "Comedian Harmonists"

Begann die Branche bereits in den fünfziger Jahren, Soundtracks auf Schallplatten zu verkaufen, so ist Filmmusik inzwischen ein wesentlicher wirtschaftlicher Faktor bei der Finanzierung von Filmprojekten. Auch in Deutschland wächst unter den Filmschaffenden die Zahl derer, die die Notwendigkeit eines guten Soundtrack-Albums einsehen. Daß mit Soundtrack-CDs gutes Geld zu verdienen ist, bewies unlängst Katja von Garniers Film "Bandits", der im Kino die Erwartungen nicht erfüllte, dessen Filmmusik sich indes über 250.000 Mal verkaufte. Ebenso erfolgreich hält sich der Soundtrack zu "Comedian Harmonists" nach wie vor in den Charts. Nicht zuletzt ist das Oscar-gekrönte "Titanic"-Werk auch deshalb der erfolgreichste Film aller Zeiten, weil James Horners Filmmusik und Celine Dions Hitsingle - der Kinoerfolg bekam jeweils einen Oscar für die beste Originalmusik und den besten Originalsong - nahezu 15 Mio. Zuschauer begeistert. Über 800.000 CDs hat Sony Music bisher in Deutschland verkauft, und in den internationalen Charts steht "Titanic" seit Februar an der Spitze. Dabei kommt der Branche ein Erfolg wie James Camerons Untergangsepos gerade recht. Mit 1,7 Prozent Umsatzanteilen im Soundtrack-Bereich im vorletzten Jahr und einem kaum verbesserten Ergebnis 1997 hat sich das Geschäft im Vergleich zu den beiden Vorjahren fast um die Hälfte verschlechtert, obwohl die Besucherzahlen stiegen.

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