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Kino

Im Kinoparadies

Der Brandner Kaspar im bayerischen Kinohimmel! Dass ein Film nur in Bayern gestartet wird - mit immerhin 165 Kopien - und sich am ersten Wochenende einen Bogey verdient, das ist eine echte Pionierleistung.

uh23.10.2008 11:30
Ulrich Höcherl, Chefredakteur
Ulrich Höcherl, Chefredakteur

Der Brandner Kaspar im bayerischen Kinohimmel! Dass ein Film nur in Bayern gestartet wird - mit immerhin 165 Kopien - und sich am ersten Wochenende einen Bogey verdient, das ist eine echte Pionierleistung. So viel regionale Stärke beweist der Münchner Concorde Filmverleih in schöner Eintracht mit Bayerns Paraderegisseur Joseph Vilsmaier. Der ist mit seiner wunderbaren Neuverfilmung des "Brandner Kaspar" restlos in seinem Element. Und leistet im Flächenstaat wieder Unglaubliches, um Werbung für seinen neuesten Wurf zu machen. Denn das sorgfältig durchdachte Konzept des Films scheint rundum aufzugehen: Regie und Hauptdarsteller ziehen jeder für sich und alle gemeinsam die unterschiedlichsten Zuschauerschichten an. Auf seiner ausgedehnten Kinotour mobilisiert Vilsmaier auch in der Provinz noch den größten Kinomuffel. Filmtheater in bayerischen (Klein-)Städten und auf dem Land feiern wieder Hausrekorde. Die Kinodiaspora entdeckt mit dem liebenswert hintersinnigen Spaß die Faszination der großen Leinwand: Das Kino der Regionen nutzt seinen Heim(at)vorteil. Aber wie es scheint, hat Vilsmaiers Kabinettstück auch beachtliches "Crossover-Potenzial". Bei ersten Screenings jenseits der Weißwurstgrenze teilt sich die gute Laune des Films auch weniger Sprachmächtigen mit. Das bayerische Idiom, das selten so authentisch klingt wie bei Kroetz und Vismaier, wird auch den Rest der Republik erreichen. Die aktuelle Rezeption des Films vermittelt viele Lehren, zuallererst die alte Weisheit, dass je spezieller ein Film ist, desto universeller seine Wirkung. Sie zeigt aber auch, dass sich (längst)...

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