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Kino

Filmwirtschaftsgipfel der MBA am 1. Juni 2006

Mit der Essenz filmpolitischer Entwicklungen sowie einem dezidierten Ausblick auf die Herausforderungen der nächsten Jahre befasst sich der 1. Deutsche Filmwirtschaftsgipfel. Veranstalter ist die MBA, in Kooperation mit dem Erich Pommer Institut.

tb20.04.2006 14:02
Steffen Kuchenreuther
Steffen Kuchenreuther

Von Stillstand kann in der deutschen Filmbranche derzeit wahrlich keine Rede sein. Während die Produkte sowohl an Kinokasse, Bildschirmen wie auch im internationalen Vertrieb hervorragende Zahlen schreiben und obendrein der deutsche Film auch künstlerisch, von der Oscar-Verleihung bis hin zu vielen A-Festivals, auf viel Annerkennung stößt, arbeitet eine stärker werdende und dazu frisch vereinte Filmlobby konsequent an verbesserten Rahmenbedingungen. Allerdings verhießen die Entwicklungen der letzten Jahre nichts Gutes: Die maßgeblichen Geldgeber, wie Filmförderer und vor allem die Fernsehsender, wurden immer stärker Sparzwängen unterworfen. Gleichzeitig wurde die Möglichkeit der Filmfinanzierung via Filmfonds Ende letzten Jahres gekippt. Doch parallel zu diesen Entwicklungen fand innerhalb der Filmbranche ein Umdenken statt, das zu regelrechten Umbrüchen führte und weiter führen kann. Einer der nach wie vor maßgeblichen Verbände der Filmwirtschaft, HDF Kino, hat sich mit Thomas Negele an der Spitze von innen heraus reformiert. Mit Bernd Neumann ist ein ausgewiesener Filmpolitiker an die Spitze des Kulturministeriums getreten, der weiß, dass es ohne fundierte finanzielle Grundlage auch keine Filmkultur geben kann. Nur kurze Zeit später haben sich die Mitglieder der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft zu ihrem langjährigen Präsidenten Steffen Kuchenreuther bekannt. "Wir stehen am Vorabend einer staatlichen Neuordnung", bringt dies alles Klaus Keil vom Erich Pommer Institut (EPI) auf den Punkt. Für den ehemaligen Filmförderer kommt der MBA-Filmwirtschaftsgipfel gerade zum richtigen Zeitpunkt. Mit der Neuausrichtung der politischen Vorgaben erwartet Keil eine grundlegende Änderung der Terms of Trade: "Wir zeigen im Rahmen des Filmwirtschaftgipfels in konzentrierter Form eine Momentaufnahme der aktuellen Situation und erläutern dadurch die neuen Rahmenbedingungen." Ausgehend von einem innerdeutschen Status-quo-Bericht durch SPIO-Präsident Kuchenreuther, werden internationale Referenten - allen voran die EU-Kommissarin Viviane Reding - Herangehensweisen anderer Länder aufzeigen. Denn "der Blick woanders hin ist immer heilsam", sagt Keil, und so könne man sowohl von Erfolgsmodellen wie auch von Fehlgriffen anderer Länder lernen. tb

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