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Kino

Mobile Content World in London

Erste Feldtests belegen: Verbraucher sind durchaus bereit, neuartige Handy-Dienste wie Mobile-TV zu nutzen. Entscheidend für die Nutzung der Angebote: ein transparentes Preisgefüge.

db29.09.2005 12:09
Gunnar Garfos, Director Mobile Services NRK
Gunnar Garfos, Director Mobile Services NRK

Stephan Nuttall, Director Multimedia bei dem englischen Pay-TV-Riesen Sky, setzt bei mobilen TV-Diensten auch auf das Mobiltelefon. "Wir sind zum ersten Mal in der Lage, über das Handy Dienste anzubieten, die mit Fernsehen und Internet vergleichbar sind", betonte er auf der 6. Mobile Content World Mitte September in London. Nicht allein Schlagworte wie DVB-H stehen im Mittelpunkt, sondern zunehmend auch das Mobiltelefon. Besonders beeindruckend war die Präsentation von Gunnar Garfos, Director Mobile Services der norwegischen öffentlich-rechtlichen Anstalt NRK. Er zitierte eine nationale Studie mit 3600 Stichproben, nach der bereits heute rund acht Prozent der Norweger lieber mobil fernsehen als bei sich zu Hause. "Das hat sehr viel mit der Freiheit zu tun, sich dort mit Informationen zu versorgen, wo man gerade ist", sagte Garfos. Sechs Prozent hätten Handy- TV bereits ausprobiert, weitere 30 Prozent hätten es vor, wenn sie sich ein neues Gerät zulegten. Obwohl man sich an den DAB-Versuchen beteilige und DVB-H nutze, setzt NRK auf das Mobiltelefon als Endgerät für mobile Anwendungen. Gegenüber den anderen Verbreitungswegen deckt das Handy-Funknetz auch ländliche Gebiete ab. Deshalb wird NRK im Dezember zusätzlich sechs Hörfunkangebote über das Handy starten. UMTS spielt dabei noch keine große Rolle, und die meisten Nutzer seien mit GPRS durchaus zufrieden. "UMTS gibt es bei uns erst seit letztem November, wir machen das aber bereits seit fast zwei Jahren." NRK will vor allem News- und Sportclips anbieten. "Das größte Problem, das wir zurzeit haben, ist, dass es einfach noch zu wenige Smartphones im Markt gibt, die den mobilen TV-Service empfangen können", bedauert Garfos. Diesen Herbst will Sky sein gesamtes Internet- und Mobilangebot überarbeiten, erklärte Nuttall. Auch auf dem Handy wird es umfassende Film- und Sportinformationen jeweils mit Trailern geben. Im Frühjahr soll dann noch ein elektronischer Programmführer (EPG) freigeschaltet werden. Der besondere Clou dabei wird sein, dass der Kunde über sein Handy seinen Videorekorder programmieren kann. Dieser Ansatz wurde auch von Tanya Price, Head of Business Development bei BBC Broadcast, als eine der möglichen Killer-Applikationen bezeichnet.

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