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Kino

"Fahrenheit 9/11" nicht im Rennen um Doku-Oscar

Michael Moore will "Fahrenheit 9/11" nicht in das Rennen um den Oscar in der Kategorie Beste Dokumentation schicken, sondern strebt eine Nominierung in der Kategorie Bester Film an.

Jochen Müller07.09.2004 07:34
Michael Moore will mit "Fahrenheit 9/11" einen Oscar in der Kategorie Bester Film
Michael Moore will mit "Fahrenheit 9/11" einen Oscar in der Kategorie Bester Film

Michael Moore will "Fahrenheit 9/11" nicht in das Rennen um den Oscar in der Kategorie Beste Dokumentation schicken, sondern strebt eine Nominierung in der Kategorie Bester Film an. "Ich habe mich entschieden, den Film nicht am Wettbewerb um den besten Dokumentarfilm teilnehmen zu lassen, weil - und das habe ich auch meiner Filmcrew gesagt - ruhig jemand anders diesen Oscar haben kann. Wir haben ihn ja schon", begründete Moore, der im vergangenen Jahr für "Bowling for Columbine" mit dem Oscar als bestem Dokumentarfilm ausgezeichnet wurde, seine Entscheidung. Moore weiter: "Es gibt so viele tolle non-fictionale Filme, warum also nicht Platz machen und das, was wir haben, mit jemand anderem teilen." Einem Bericht des "Hollywood Reporter" zufolge könnten hinter diesem Schritt jedoch auch strategische Überlegungen stecken. So plane Moore, "Fahrenheit 9/11" noch vor den Präsidentschaftswahlen am 2. November im Fernsehen zeigen zu können. Damit wäre eine Zulassung zur Oscar-Kategorie Bester Dokumentarfilm nicht mehr möglich, da eine Dokumentation nach den Regeln der Academy of Motion Picture Arts and Sciences erst frühestens neun Monate nach Kinostart im Fernsehen oder Internet gezeigt werden darf, um noch für diese Kategorie zugelassen zu werden. Eine Nominierung für "Fahrenheit 9/11" in der Oscar-Kategorie Bester Film wäre nach Angaben des "Hollywood Reporter" die erste Nominierung eines Dokumentarfilms in dieser Kategorie in der Geschichte des Oscar. Die Miramax-Chefs Bob und Harvey Weinstein geben dem Film jedoch gute Chancen. "Dokumentationen haben bisher noch nie die Goldene Palme in Cannes gewonnen oder in Nordamerika mehr als 100 Mio. Dollar eingespielt", werden die beiden im "Hollywood Reporter" zitiert. "'Fahrenheit 9/11' hat diese Regeln durchbrochen, warum sollte dieser Trend nicht auch bei den Oscars anhalten."

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