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Kino

Filmmietenstreit schwelt weiter: 144 Standorte ohne "Pie 3"

Mit der Entscheidung von 504 Leinwänden resp. 144 Standorten der IG 47,7, den UIP-Blockbuster "American Pie 3" nicht einzusetzen, geht der Streit um die Auswirkungen des neuen UIP-Filmmietenmodells in die nächste Runde.

aw28.08.2003 10:29
Nach "Hulk" trifft der Filmmieten-Streit
nun "American Pie - Jetzt wird geheiratet"
Nach "Hulk" trifft der Filmmieten-Streit nun "American Pie - Jetzt wird geheiratet"

Laut einer Pressemitteilung der Interessengemeinschaft (IG) 47,7 verweigert die UIP "starr" weitere Verhandlungen über die neuen Bedingungen und zwinge daher diverse Mitgliedstheater von Husum bis Oberstdorf, UIP-Filme nicht einzusetzen. Auch ohne die in diesem Jahr "besonders heftig wirkenden Rahmenbedingungen (Filmpiraterie, Sommerhitze und Konsumkälte)" sei eine Preisanhebung bei den Filmmietsätzen weder angesagt noch durchsetzbar. "Die Lizenz-Preispolitik der UIP", die überdies "überfallartig und einseitig" die Mietkosten für Klein- und Mittelstädte um rund zehn Prozent erhöhe, führe "zu weiteren Kinoschließungen", so das IG-47,7-Papier. Besonders erbost hat die Mittelständler, die sich über den im vergangenen Jahr gegründeten Verbund Kinoverein.de zu Wort melden, dass nach ihrer Auffassung "Großbetriebe" wie Cinestar, Cinemaxx oder UCI von der UIP "einen Rabatt von zwei Prozent zuzüglich einer hohen Marketingkostenerstattung je Kopie" offeriert bekommen hätten. Cinemaxx-Sprecher Arne Schmidt will zwar keine Angaben zu ausgehandelten Konditionen machen, kann den Ärger der Mittelständler indes nicht teilen: "Bei einer jährlichen Durchschnittsmiete von über 50 Prozent für unsere Häuser kann es nicht schädlich für die anderen Teilnehmer sein, wenn wir für uns günstige Konditionen aushandeln." Schmidt wendet sich vehement gegen ein brancheninternes "Frontmachen", das all jene, "die gut verhandelt haben, zum Buhmann stempelt". Zum einen solle die Branche froh sein, dass überhaupt noch gute Konditionen herausschlagen werden könnten; zum anderen müsse alle Energie gemeinsam von Betreibern und Verleiher dahingehend eingesetzt werden, "Kino weiterhin erschwinglich für unsere gemeinsame Klientel, das Publikum, zu halten".

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