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Kino

Streik bedroht F-Produktionen

Wegen des Streiks der so genannten "Intermittents du spectacle" sind schon die Dreharbeiten mehrerer Film- und TV-Produktionen bedroht.

pgi28.07.2003 14:10

Der Streik trifft derzeit drei Dutzend Filmproduktionen, die sich in der Drehphase befinden, wie z. B. Thomas Vincents "Je suis un assassin", Agnès Jaouis "Comme une image", Robert Guédiguians "Mon père est un ingénieur" oder Olivier Dahans "Die purpurnen Flüsse 2 - Die Engel der Apokalypse". Die Dreharbeiten zu Großprojekten wie dem von Claude Berri (Renn Productions) produzierten "San Antonio" (Regie: Laurent Touil-Tartour) mit Gérard Depardieu werden ebenfalls nicht verschont und regelmäßig von Streikenden unterbrochen. Ähnlich ergeht es der noch unbetitelten Komödie von US-Regisseurin Nancy Meyers, die derzeit in Frankreich mit nicht weniger als 300 Intermittents gedreht wird. Seit über sechs Wochen streiken die saisonal beschäftigten Darsteller, Bühnenkräfte, Techniker und Musiker gegen die von Premierminister Jean-Pierre Raffarin geplante Reform der Arbeitslosenversicherung. Dem neuen Gesetz zufolge müssen die freien Saisonarbeiter künftig mindestens 610 statt 507 Stunden in den vergangenen sechs Monaten gearbeitet haben, um Anspruch auf Arbeitslosengeld zu haben. Raffarin und dessen Minister für soziale Angelegenheiten, François Fillon, wollen außerdem, dass die Intermittents du spectacle nur noch acht statt zehn Monate Arbeitslosengeld bekommen. Neben dem Missbrauch des Systems sind auch viele Unternehmen (Produktionsfirmen, TV-Sender), die seit Jahren keine festen Verträge mit ihren Mitarbeitern abschließen und dadurch keine sozialen Beträge leisten, schuld am Defizit in der Sozialkasse. Die meisten weltbekannten Sommerfestivals (Theaterfestival von Avignon, Opernfestspiele von Aix-en-Provence) mussten dadurch erstmals abgesagt werden.

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