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Kino

Kinoverein.de will UIP überprüfen lassen

Anlässlich der Jahresversammlung der Kinobetreiber-Vereinigung Kinoverein.de wurde beschlossen, bei den Brüsseler EU-Behörden "den Stand der kartellrechtlichen Prüfung des Verleiherzusammenschlusses UIP zu eruieren" sowie bei einer bevorstehenden Anhörung darüber mitzuwirken.

aw30.06.2003 12:52

Laut Auskunft des Zeulenrodaer Kinobetreibers Rudolf Reulbach, der zusammen mit Paul Fläxl und Michaela Hammerström den Kinoverein-Vorstand bildet, wurde mit der Umsetzung des Beschlusses "unmittelbar nach der Mitgliederversammlung begonnen". Reulbach zeigt sich seinerseits "nicht glücklich darüber", dass der deutsche Marktführer Kieft & Kieft seit kurzem eine individuelle Einigung mit UIP hinsichtlich des "Hulk"-Einsatzes vor dem Hintergrund der kürzlich bekannt gegebenen neuen UIP-Verleihkonditionen erzielt hat. Reulbach: "Noch in der vergangenen Woche sind darüber starke Worte gesprochen worden." Allerdings seien die Verhandlungen mit der UIP "jedermanns eigene Sache". Reulbach geht davon aus, dass durch die Auswirkungen der neuen Konditionen letztlich bis zu 30 Prozent der deutschen Kinos geschlossen werden müssten. Die Interessengemeinschaft 47,7, die mit dem Kinoverein vor allem durch die ähnliche Mitgliederstruktur verbunden ist, verzeichnet derzeit rund 200 deutsche Betriebe, die den Blockbuster "Hulk" nicht einsetzen wollen. "Auch wenn wir nicht zum 'Hulk'-Boykott aufrufen wollen und können, ist die Bereitschaft einzelner Betriebe, die neuen Konditionen nicht anzunehmen, stark", so Reulbach. Auch die Multiplex-Kette Cinemaxx ist nach Auskunft von Unternehmenssprecher Arne Schmidt weiterhin nicht bereit, "Hulk" zu den angegebenen Konditionen zu spielen.

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