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[Twentieth Century Fox Home Entertainment Germany](/company/twentieth-century-fox-home-entertainment-germany) konnte im 1. Quartal 2003 gegen den stagnierenden Trend mit deutlichen Ergebnissteigerungen gegenüber dem Vergleichszeitraum des letzten Jahres aufwarten. Laut Vertriebsdirektor [Peter Pannewick](/person/peter-pannewick) überzeugten vor allem " [Road to Perdition](/movie/road-to-perdition)" und " [Minority Report](/movie/minority-report)", aber auch diverse DVD-Katalogaktionen. Bereits jetzt hat die DVD im Kaufbereich bei Fox etwa 80 Prozent Anteil.

Für das Gesamtjahr muss laut Pannewick auch die Videobranche der Konsumschwäche Tribut zollen: "Die Zuwächse bei DVD sind momentan aufgrund der allgemeinen Konsumzurückhaltung, aber auch wegen des Wetters nicht mehr so dynamisch wie in den vergangenen Jahren. Insgesamt glaube ich an weitere Zuwächse im Bereich DVD im Gesamtjahr, aber nicht mehr in der Größenordnung wie im letzten Jahr."

Ein entscheidender Punkt dabei: Der Konsument sei klar preisbewusster geworden. Daher werde sich die Preisspirale weiter nach unten drehen. Solange dies mehr Menge mit sich bringe, sei es durchaus gesund. "Wenn die Mengensteigerungen allerdings ausbleiben, ist der Effekt vorhersehbar: weniger Erlöse in allen Bereichen", warnt Pannewick.

[Concorde Home Entertainment](/company/concorde-home-entertainment-gmbh) hatte (CHE) im 1. Quartal 2003 keinen Megaseller wie "[Tomb Raider](/movie/lara-croft-tomb-raider)" und setzt in diesem Jahr erst in den folgenden Quartalen auf starke Titel. "Insofern kann eine Quartalsbeurteilung kein Messwert für die Gesamtentwicklung sein", stellt [Michael Ivert](/person/michael-ivert), Geschäftsführer CHE, klar. Denn von Konsumschwäche könne in der Videobranche keine Rede sein. Der deutsche Handel verkaufe mehr DVD-Player denn je.

Mehr DVD-Anbieter tummeln sich am Markt, eine Angebotsflutwelle überschwemme die Regale. "Alles Anzeichen für einen tosenden Massenmarkt und zugleich eine ganz normale Schwankungsbreite im Verbraucherverhalten", fasst Ivert die aktuelle Situation zusammen. Der damit verbundene Preisverfall und rückläufige Konditionen seien der Tribut, den die Anbieter zollen müssten.

"Für uns gilt jedoch nach wie vor, Qualität über den Preisverfall zu stellen", so Ivert. Daher werde man auch weiterhin an den beiden Programmlinien Cine Collection und Home Edition mit strikt festgelegten Preiscodes festhalten. Bis Ende des Jahres rechnet Ivert damit, dass die DVD bei CHE zwischen 80 und 85 Prozent der Kaufumsätze trägt.

Bei [Universum Film](/company/universum-film) war die Messlatte im 1. Quartal 2002 mit der Veröffentlichung von " [Der Schuh des Manitu](/movie/der-schuh-des-manitu)" extrem hoch gelegt. Dieses gewaltige Ergebnis habe Universum in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres laut Vertriebsleiter [Christian Rönsch](/person/christian-roensch) natürlich nicht erreichen können. Trotzdem blicke man dank starker Titel wie " [Collateral Damage](/movie/collateral-damage)", "[Party Animals](/movie/party-animals)" oder "[Resident Evil](/movie/resident-evil)" auf ein erfolgreiches 1. Quartal zurück.

Der DVD-Anteil im Kaufsektor liege aktuell bei 80 Prozent. "Nach Ostern hatten wir bereits im Vorfeld einen deutlichen Konsumrückgang kalkuliert, der zugegebenermaßen stärker eintritt als gedacht. Des Weiteren rechnen wir mit einem relativ schwachen Sommer, der durch ein starkes letztes Quartal aber annähernd kompensiert wird", blickt Rönsch in die Zukunft. Universum gehe jedoch davon aus, auf jeden Fall das gesteckte Umsatzziel zu erreichen, auch wenn die gesamte Branche nicht umhin komme, aufgrund der aktuellen Konsumschwäche Einbußen zu akzeptieren.

Ein weiterer Unsicherheitsfaktor komme noch hinzu: Man müsse abwarten, inwiefern sich die Internetpiraterie weiter ausbreite. Für Rönsch ist es jedoch die falsche Reaktion, aufgrund der negativen Rahmenbedingungen des Markts, den Kopf vorzeitig hängen zu lassen. Es gelte vielmehr, Konzepte mit dem unabdingbaren Ziel zu entwickeln, dem Endverbraucher ein qualitativ hochwertiges Produkt zu einem attraktivem Preis zu bieten.

"Die Videobranche besitzt einen gravierenden Vorteil: Unsere Filme transportieren Emotionen und erfüllen latente Bedürfnisse und Sehnsüchte. Gerade in schwierigen Zeiten sind sie eine willkommene Abwechslung zum tristen Alltag - wenn sie wirtschaftlich finanzierbar sind", zeigt sich Rönsch zuversichtlich.

Umfrage: Erreicht Konsumschwäche auch die Videoindustrie?