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Festival

Von Trier Favorit in einem Cannes ohne große Überraschungen

Schon zwei Tage vor Verleihung der Palmen steht fest, dass das 56. Festival de Cannes als einer der schwächeren Jahrgänge in die Geschichte eingehen wird. Obwohl kaum spektakuläre Einkäufe vermeldet werden, wurde auf dem Markt die wieder stärkere Präsenz der Deutschen begrüßt.

Thomas Schultze23.05.2003 10:27
Lars von Triers "Dogville" hat gute Palmenchancen
Lars von Triers "Dogville" hat gute Palmenchancen

Bestenfalls vier Titeln werden gegenwärtig eindeutige Palmenchancen eingeräumt. Obwohl ihm von der amerikanischen Kritik Antiamerikanismus vorgeworfen wurde, ist Lars von Triers für Deutschland von Concorde gekauftes Drama "Dogville" mit Nicole Kidman eindeutiger Favorit. Gute Chancen dürfen sich überdies François Ozons Thriller "Swimming Pool" und Denys Arcands überraschend gefällige und mit überschwänglichem Beifall gefeierte Tragikomödie "Les invasions barbares" ausrechnen. Im Arthouse-Sektor fiel vor allem Nuri Bilge Ceylans "Uzak" auf. Für die meisten Diskussionen sorgten indes die Amerikaner: Gus Van Sants "Elephant" nähert sich auf ungewöhnliche und eindringliche Weise dem Schulmassaker von Littleton, während Vincent Gallos selbstverliebtes Roadmovie "The Brown Bunny" mit seiner beliebigen Bebilderung und dem schleppenden Tempo auf unverhohlene Ablehnung stieß. Ein Überraschungsfilm vom Format eines "City of God", der im letzten Jahr von sich reden machte, war nicht zu entdecken.

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