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Kino

HDF-Verhandlungen mit Sponsor verliefen negativ

Im Herbst unter großem Zuspruch von allen Seiten vorgestellt, liegt sie nun erst einmal auf Eis: die von VdF, HDF und FFA geplante gemeinsame Werbekampagne Kino. Auch der letzte vom HDF kontaktierte Sponsor will sich nicht beteiligen. Bei der kommenden Beiratssitzung will man nun alternative Finanzierungsmöglichkeiten erläutern.

Dirk Bonengel21.12.1997 23:00

Bei der Vorstellung der Gemeinschaftswerbung in München waren sich die Verbände einig wie selten zuvor: Die Hamburger Agentur "Zum goldenen Hirschen" konzipierte eine Kampagne, die Kino über Jahre hinweg in allen Medien präsentieren sollte. Von einer Besucherzahl von 200 Mio. bis zum Jahr 2000 war die Rede und von einem Imagegewinn für alle Vertreter der Kinowirtschaft. Alle Seiten - die Verleiher, die Kinobetreiber und die FFA - sollten sich daran finanziell beteiligen. Zur Berlinale 1998 wollte man das Konzept der Öffentlichkeit präsentieren. Schnell und unkompliziert stellte dann auch die Filmförderungsanstalt eine Mio. Mark zur Verfügung. Der Verband der Verleiher beschloß, eine Extraabgabe zu erheben und so die anvisierten 1,5 Mio. Mark Anteil bereitzustellen. Der Hauptverband Deutscher Filmtheater versuchte, einen Sponsor zu gewinnen, der bis dato noch nicht im Kino geworben hat. Dieser sollte eine einmalige Summe für den Gemeinschaftstopf zahlen, dafür wären Spots in den Filmtheatern geschaltet worden. Doch kurz vor Weihnachten sagte auch der letzte von drei potentiellen Partnern ab. Jetzt ist die Enttäuschung groß: "Wir hoffen, andere Finanzierungsformen zu finden", sagt HDF - Präsident Steffen Kuchenreuther. Bei einem Treffen während der Münchner Filmwoche soll dies zur Sprache kommen. Zwar steht laut Kuchenreuther der HDF als Verband ganz und gar hinter der Kampagne, doch: "Die Filmtheaterbranche tut sich schwer, eine Einigung herbeizuführen." Angedacht ist, die Summe ähnlich dem Verleihermodell auf die einzelnen Betriebe umzulegen, allerdings befürchtet man Einsprüche besonders der kleineren Betriebe. "Bevor eine derartige Entscheidung fällt, müssen auf alle Fälle die großen Betriebe zugesagt haben", meint Kuchenreuther.

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