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Festival

Filmtage Augsburg 2002 mit neuer Struktur

Bislang verteilte das Filmbüro Augsburg seine verschiedenen Festivals übers Jahr. Jetzt hatte man die drei Veranstaltungen erstmals zusammengelegt. So boten die Filmtage Augsburg 2002 zwischen dem 24. November und dem 1. Dezember 150 Filme, darunter 100 Kurzfilme.

lg06.12.2002 14:12
Fokus Palästina: "Göttliche Intervention"
Fokus Palästina: "Göttliche Intervention"

Der große Andrang zeigte, dass das neue Konzept vom Publikum begeistert aufgenommen wurde: Das 11. Kurzfilmwochende war komplett überbucht, die Schulvorstellungen des 22. Kinderfilmfests, wo zwei Kinderjurys Preise in verschiedenen Altersgruppen vergaben, waren ebenfalls ausverkauft und auch die 16. Tage des unabhängigen Films erfreuten sich großer Beliebtheit. Insgesamt strömten 15.000 Besucher in die Festivalkinos Mephisto, Savoy und Thalia. Beim Kurzfilmwochende war das Publikum als Jury gefragt und vergab drei Preise an Filme aus Deutschland, Schweden und der Schweiz. Die Filmtage präsentierten in einem Schwerpunkt neue palästinensische Filme, darunter die bereits auf anderen Festivals preisgekrönten Komödien "Göttliche Intervention" (Alamode Film, 3. April) von Elia Suleiman und "Rana's Wedding" von Hany Abu-Assad. Zwei Filme über ein Leben unter Besatzung und mit Straßensperren, die selbst die alltäglichsten Vorhaben zu einer absurden Odyssee werden lassen. Auch das Videotagebuch "Crossing Kalandia" von Sobhi al-Zobaidi schildert den Alltag unter den Bedingungen von Intifada und Ausgangsperre. Sehr viel ruhiger, aber bei weitem nicht unproblematisch ist das Leben der Palästinenser mit israelischem Pass. Die in Paris lebenden Filmemacherin (und palästinensische Israelin) Ula Tabari begibt sich in ihrem Debütfilm "Private Investigation" auf die Suche nach ihrer Geschichte und Identität. Ein weiterer Fokus galt der Arbeit des Schweizer Dokumentaristen Erich Langjahr, dessen "Bauerntrilogie" den Veränderungen der Schweizer Landwirtschaft nachspürte: ein realistisches Bild der Verhältnisse in einer Industrie, die so gar nichts mit lila Kühen und Alpenidylle zu tun hat.

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