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Kino

PFE-Filmstock verdreifacht

Polygram Filmed Entertainment (PFE) hat aus dem Konkursvermögen der französischen Bank Credit Lyonnais für 225 Mio. Dollar die Filmrechte an 1051 Filmen erworben.

Dirk Bonengel10.12.1997 23:00

Bislang war die Filmbibliothek von der staatlichen Agentur Consortium de Realisation (CDR) treuhändlerisch verwaltet worden, nachdem sich Credit Lyonnais bei seinen Hollywood-Aktivitäten während der achtziger Jahre gewaltig verspekuliert hatte. Zu den Titeln, die PFE erwerben konnte, gehören Filme wie "Die Reifeprüfung", "Blue Velvet" und "Platoon". Mit dem Kaufangebot konnte PFE eine Reihe von interessierten Mitbewerbern wie MGM, Disney und Live Entertainment ausstechen und seinen Filmstock auf jetzt über 1500 Titel verdreifachen. Bislang war Polygram bei seinen Versuchen den eigenen Filmstock zu vergrößern - etwa durch einer Übernahme von MGM oder der Samuel Goldwyn Library - regelmäßig gescheitert. Eine besondere Note erhielt der Vertrag, dadurch, daß PFE mit dem Kauf auch in den Besitz der Rechte an Castle-Rock-Titeln wie "Harry und Sally", "City Slickers" und "Misery" geriet - denn nur einen Tag später wurde bekannt, daß PFE mit Warner in fortgeschrittenen Verhandlungen über die Cofinanzierung von zukünftigen Castle-Rock-Filmen steht. Bislang ist Castle Rock über einen Distribution-Deal, der im nächsten Jahr ausläuft, an Columbia Tristar gebunden. Sollte ein Vertrag zustande kommen, würde sich PFE wohl mittels eines Split Right Deal sowohl an den Produktions- und Marketing-Kosten beteiligen. In den vergangenen Jahren war PFE immer wieder vor einer Übernahme von Castle Rock zurückgeschreckt, da die ehemals von Ted Turner geführte Firma in den letzten Jahren nur noch mäßig erfolgreich war.

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