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Kino

Erstes Marketing-Seminar in Berlin

Nach den inzwischen etablierten Drehbuchseminaren organisierte das Filmboard Berlin-Brandenburg nun ein erstes Marketing-Seminar. Die Referenten betonten, daß Marketing-Strategien schon bei der Filmproduktion entwickelt werden müssen.

Dirk Bonengel09.12.1997 23:00

Geleitet wurde das Seminar von John Durie, Chef der Londoner Filmmarketing-Firma "Strategic Film". Das Seminar verdeutlichte, daß Film ein Wirtschaftsobjekt ist, bei dem viele Aspekte bereits in der Entwicklungsphase für das Drehbuch berücksichtigt werden müssen, wie etwa: Marketing, Verleih und Werbepartner. Als eine der unabdingbaren Voraussetzungen für die Filmproduktion nannte Durie, "seine Stärken und Schwächen als Produzent zu kennen". Wie wichtig eine gute und klare Geschichte auch für das spätere Marketing ist, hob Joachim Braner von Jugendfilm hervor: "Mein Gefühl ist, daß die Macher sich zu oft nicht entscheiden können, ob sie einen Liebes- oder Action-Film machen wollen." Ed Mattig (Bild) von Tobis sieht dies genauso: "Man sieht zu oft Filme, die nicht klar strukturiert sind, die nicht wissen, an wen sie sich wenden." Für Martin Bachmann, Marketing-Chef bei Columbia, sind solche Filme zum Scheitern verurteilt: Zielgruppen-Splitting führe dazu, daß sich keine Gruppe angesprochen fühle, so Bachmann. Die Zielgruppe müsse klar definiert sein, um angesprochen werden zu können. Dabei müsse bereits während der Entstehung des Films klar auf die Zielgruppe hin produziert werden. Bachmanns Postulat: "Den richtigen Film zum richtigen Zeitpunkt an die richtige Zielgruppe mit der richtigen Strategie. Know your market. Know your product. Know your competition."

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