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Kino

"Akte X" gibt Rätsel auf

Die Gerüchteküche brodelt, doch der ausführende Produzent Chris Carter, der die erfolgreiche Sci-fi-Serie um Außerirdische, Verschwörungen und Paranoia kreierte und das Filmdrehbuch schrieb, übernimmt Agent Mulders Credo "Traue niemandem" und hält den Inhalt des abgedrehten "Akte X"-Spielfilms mit dem Arbeitstitel "Blackwood" wie ein Geheimdokument unter Verschluß.

Dirk Bonengel26.11.1997 23:00

In Anbetracht der hohen Qualität der Fernsehfolgen und einer loyalen Fangemeinde, war der Schritt, wie bei "Raumschiff Enterprise", zur großen Leinwand naheliegend. Nach etlichem Hin und Her im Vorfeld - angeblich war das Mitwirken der Stars David Duchovny und Gillian Anderson zunächst ungewiß, da sie sich nicht in ein Rollenmuster pressen lassen wollten und in Folge Unstimmigkeiten über die Gagenforderungen herrschten - begannen während der Serienpause zwischen der vierten und fünften Staffel die 71tägigen Dreharbeiten. Die Produktion wurde dafür von Vancouver auf das Fox-Studiogelände in Los Angeles verlegt, wo der Großteil des Materials aufgenommen wurde. Die Regie geht auf das Konto von Rob Bowman, der bisher 23 TV-Folgen der Paranoia-Serie und davor 1993 den Teenagerfilm "Airborne" inszenierte. Das Budget von ca. 60 Mio. Dollar schlägt sich in dem längeren Format, in ausgeklügelteren Spezialeffekten, mehr Stunts und Action-Aufnahmen und den zusätzlichen Drehplätzen in und um Los Angeles, Bakersfield und Canyon Country nieder. Carter bemerkt, daß 20 zusätzliche Drehtage vonnöten gewesen wären, um eine "Filmerfahrung" im herkömmlichen Sinne zu machen. Der Wettlauf mit der Zeit wird nun in der Postproduktionsphase fortgesetzt, um das geplante US-Startdatum am 19. Juni 1998 einhalten zu können (ein deutscher Starttermin steht noch nicht fest). Damit soll direkt an den Cliffhanger des Staffelendes der Saison 97/98 angeknüpft werden. Doch Kenntnis der Serie soll nicht Voraussetzung sein, um Spaß an dem Filmabenteuer zu haben. Die Filmemacher setzen gerade darauf, auch Nicht-Fans für ihren Film zu interessieren. Bowman erwartet, mit mehr Aufmerksamkeit im Detail und im Bereich der Erzähltechnik ein breiteres Publikum anzusprechen und verspricht "die selbe Art von großangelegter Verschwörung wie z. B. in "Die Unbestechlichen" und eine smarte Herangehensweise an das Außerirdischen-Thema, ähnlich wie in "Unheimliche Begegnung der dritten Art". Serienschöpfer Carter war sich der Wichtigkeit bewußt, eine ausgewogene Balance zu finden, um treue Fans und potentielle Kinobesucher gleichermaßen zu bedienen. Weder sollte die Intelligenz des Publikums in Frage gestellt, noch der Grundtenor der Serie verändert werden: "Ich denke, es ist mir gelungen, die Figuren auf clevere Weise zu reetablieren, die Geschehnisse interessant zu gestalten und eine gute,Akte X'-Geschichte zu erzählen".

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