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Festival

Die Deutschen im Wettbewerb von Cannes - eine Chronik

Eine Recherche in den Archiven der internationalen Filmfestspiele in Cannes zeigt, dass der deutsche Film von den verschiedenen Festivalleitern nie wirklich geliebt wurde. Allein das Trio Wim /Schlöndorff/Herzog trat zur Ehrenrettung des deutschen Films an.

pgi17.05.2002 10:41
Wim Wenders
Wim Wenders

Kurz nach dem Krieg wäre es wahrscheinlich nicht begrüßt worden, die alten Feinde der Grande Nation auf die Croisette einzuladen. Obgleich das Festival in Cannes im Jahr 1946 gegründet wurde, mussten die Deutschen bis 1949 warten, bis zwei deutsche Beiträge - "Der Apfel ist ab" von Helmut Käutner und "Die Buntkarierten" von Kurt Maetzig - an der Croisette liefen. Bis zu diesem Jahr sind nur 29 deutsche Regisseure mit insgesamt 48 Produktionen in den Wettbewerb eingeladen worden, was 3,4 Prozent der gesamten Auswahl entspricht (siehe Tabelle). Der wichtigste Cannes-Stammgast ist zweifelsohne Wim Wenders, der in den letzten 26 Jahren nicht weniger als sieben Mal berücksichtigt wurde. "Im Lauf der Zeit" (1976) und "Paris; Texas" (1984) erhielten beide den FIPRESCI-Preis, Letzterer dazu den großen Preis der Jury. Während "Der amerikanische Freund" (1977), "Hammett" (1982) und "Am Ende der Gewalt" (1997) leer ausgingen, bekamen die zwei anderen Wenders-Filme die prestigeträchtige Auszeichnung für den besten Regisseur für "Himmel über Berlin" (1987) und den Großer Preis der Jury für "In weiter Ferne so nah" (1993).

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